Dr. Stefan Nacke, Unions-Bundestagsabgeordneter aus Münster, blickt hinter die Kulissen der Apotheke von Jan Harbecke und befasst sich insbesondere mit Nullretaxationen und Lieferengpässen.

Wenn Ärzte ein Rezept ausstellen und dabei eine kleine Formalie nicht beachten, sind es die Apotheker, die dafür von den Krankenversicherungen finanziell bestraft werden. Hier müssten die zugrunde liegenden Regelungen überprüft und gegebenenfalls nachjustiert werden, fordert der münsterische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Nacke.

Wenn in der Apotheke ein Formfehler der Arztpraxis nicht bemerkt und das verordnete Arzneimittel dem Patienten dennoch ausgehändigt wird, bekommt die Apotheke weder das Honorar für die geleistete Arbeit, noch werden ihr die Auslagen für das abgegebene Medikament erstattet. Dabei geht es manchmal pro Arzneimittelpackung um fünfstellige Beträge. Für den münsterischen CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Stefan Nacke ist dies schwer nachvollziehbar: „Die Politik muss hier eine Regelung finden, damit den Apotheken vor Ort in diesen Fällen zumindest der Wareneinsatz erstattet wird, sofern der Patient korrekt versorgt worden ist“, sagte er beim Besuch in der münsterischen Apotheke von Jan Harbecke, Vorstandsmitglied des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL).

Hier hat sich Dr. Nacke, der im September vergangenen Jahres neu in den Bundestag gewählt worden ist, ein Bild von der Arzneimittelversorgung der Bürger gemacht. Das Problem, dass Krankenkassen die Abrechnung der Apotheken auf Null zusammenstreichen, war eines der Themen, über die Dr. Nacke und Harbecke diskutierten. Hier müsse die Politik zwischen den großen Krankenkassen auf der einen und den einzelnen Apotheken auf der anderen Seite die Gewichte austarieren, so der CDU-Politiker.

Lieferengpässe bei Arzneimitteln, zuletzt etwa bei Brustkrebsmedikamenten und Fiebersäften für Kinder, waren ein weiteres Thema des Gesprächs: „Der Markt muss neu strukturiert werden. Eine Gesellschaft kann es sich nicht leisten, dass wichtige Medikamente weltweit nur noch von wenigen Produzenten gefertigt und im Falle von Störungen beim Hersteller oder in der Lieferkette für Apotheken und Patienten nicht mehr verfügbar sind“, so Dr. Nacke.

Der Sozialpolitiker betonte die Bedeutung einer guten und sicheren Gesundheitsversorgung in der Fläche, die von freien Heilberuflern erbracht werde. „Diese Freiberuflichkeit, die mit einer hohen persönlichen Verantwortung und enormen Engagement etwa von Apothekeninhabern einhergeht, ist ein hoher Wert und ein wichtiger Baustein für eine gute Versorgung der Menschen“, so Nacke.

Foto: Apothekerverband Westfalen-Lippe