„Die demographische Entwicklung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auch über die Bundeszuschüsse seit Jahrzehnten zu Recht mitgetragen wird. Der DIW-Vorschlag schafft dagegen neue Ungerechtigkeiten, wenn Einnahmen der Rentnerhaushalte, aber keine Vermögen berücksichtigt werden. Derartige systemfremde Finanzierungsquellen für die Rente einzuführen und insbesondere eine Umverteilung zwischen den Rentnern durchzusetzen, ist eine zu einseitige Diskussion und daher nicht zielführend. Das Äquivalenzprinzip, wonach längere und höhere Einzahlungen auch zu einer höheren Rente führen, ist einer der Grundsätze der gesetzlichen Rentenversicherung, der Vertrauen schafft. Darauf müssen sich die Menschen langfristig verlassen können. Erstens müssen die demographischen Belastungen ausgewogen und fair verteilt werden, dies wird der Auftrag der Rentenkommission sein. Zweitens müssen die Kosten des vorzeitigen Verlassens des Arbeitsmarktes in den Blick genommen werden. Denn weit über 60 Prozent der Menschen in Deutschland verabschieden sich – zu großen Teilen freiwillig – vor dem Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters in den Ruhestand. Hier liegt ein zentraler Baustein, dass in Zukunft mehr Menschen das Renteneintrittsalter tatsächlich erreichen und sie dadurch auch ihre individuellen Renten steigern.“