Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Nacke brachte diese Woche den von ihm federführend erarbeiteten Antrag zur Einführung von Lotsen für Erkrankte mit komplexen Versorgungssituationen, z.B. nach einem schweren Unfall oder bei einer schweren Krebserkrankung, in den Bundestag ein. „Jedes Jahr erhalten rund 160.000 Personen, immerhin die Hälfte der Einwohnerzahl Münsters, neu eine Erwerbsminderungsrente“, schildert Nacke die Ausgangslage. „Wir wissen aus Studien, wie hilfreich die individuelle Unterstützung von Lotsen ist. Es ist wichtig, dass man im Rehabilitations-Prozess zurück in die Erwerbstätigkeit zeitliche Verzögerungen vermeidet, damit es nicht zu Rückfällen kommt. Vielfach wäre eine Wiedereingliederung wirksamer, wenn wir die Menschen im Dickicht verschiedenster Maßnahmen und unterschiedlichster Akteure persönlich begleiten würden“, so Nacke.

Die Einführung von Lotsen und weiteren Hilfestellungen, die die Bürger sicher durch die Untiefen des deutschen Sozialversicherungssystems leiten, nennt Nacke einen ersten Schritt hin zu einem „smarten Sozialstaat“. „Er leistet passgenaue Unterstützung, denkt von den Menschen her und lotst sie durch das komplexe Sozialversicherungssystem“, sagt Nacke. Der Sozialpolitiker kritisiert, dass die Ampel in dieser Legislaturperiode nichts für Prävention und Rehabilitation der Menschen tue, und auch in der sogenannten Fachkräftestrategie der Regierung fand das Thema keine Erwähnung.