Anlässlich des Equal-Pay-Days am 07.03.2023 haben der Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Nacke (CDU) und DGB-Regionsgeschäftsführer Volker Nicolai-Koß über die anhaltend große Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen gesprochen. In allen Themenfeldern gab es große inhaltliche Übereinstimmungen zwischen dem DGB und dem Abgeordneten.
Volker Nicolai-Koß wies darauf hin, dass seit der Gender Pay Gap für Deutschland erstmals im Jahr 2006 berechnet wurde, die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bislang nur um fünf Prozent geschmolzen sei. Wenn es in dem Tempo weitergehe, würde es noch 61 Jahre bis zur gleichen Bezahlung von Frauen und Männern dauern. So lange könne aus Sicht des DGB nicht gewartet werden. Gerade in der Debatte um Fachkräftesicherung gehe zu oft unter, dass Entgeltgleichheit ein wichtiger Faktor sei, um die Frauenerwerbstätigkeit zu steigern. Die hohe Entgeltlücke in Deutschland sei nach Auffassung des DGB ein echter Wettbewerbsnachteil, im europäischen Vergleich gehöre Deutschland damit zu den Schlusslichtern.
Dr. Nacke betonte, dass es beim Thema Gleichberechtigung aber nicht nur um faire Löhne, sondern auch um die faire Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern gehen müsse. Er setzt sich im Bundestag dafür ein, dass politisch wesentlich schneller die Weichen gestellt werden, damit Erwerbstätigkeit und Sorgeaufgaben für die Familie partnerschaftlich zwischen Frauen und Männern aufgeteilt werden können. Die Partner sollten hier eine Wahlfreiheit haben, so Nacke.
Nacke und Nicolai-Koß waren sich einig in der Frage, dass auch die Stärkung der Tarifbindung vorangetrieben werden muss, denn mit Tarifverträgen verdienen Frauen rund ein Viertel mehr als ohne Bezahlung nach Tarif. Auch die Zusammenarbeit beim Thema Fachkräftesicherung wurde vereinbart. In diesem Zusammenhang wollen beide Seiten besonders Fragen zum Azubi-Wohnen weiter thematisieren.
Pressemitteilung: DGB Münsterland
Foto Büro Nacke MdB (v.l.n.r.): Lars Münstermann, Dr. Stefan Nacke MdB, Janna Frydryszek (DGB Jugend), Volker Nicolai-Koß (DGB Münsterland)