Politikverdrossenheit, Digitalisierung, jobbedingte Mobilität – es gibt viele GrĂĽnde, warum sich BĂĽrger heutzutage weniger vor Ort engagieren oder langfristig politisch einbringen. Die Enquetekommission „Subsidiarität und Partizipation“ des NRW-Landtags hat zu den GrĂĽnden und möglichen Ansätzen jetzt ein Forschungsgutachten veröffentlicht. Dazu der wissenschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzende der Kommission, Dr. Stefan Nacke: â€žLangfristige Beteiligung ist in den vergangenen Jahrzehnten zu Gunsten kurzfristiger, punktueller Beteiligung zurĂĽckgegangen. Demokratie lebt aber von Engagement. Forscher der Bergischen Universität Wuppertal haben jetzt in einem Gutachten fĂĽr die Enquetekommission „Subsidiarität und Partizipation“ neue Erkenntnisse zu politischer BĂĽrgerbeteiligung vorgestellt. Das Gutachten des Instituts fĂĽr Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) zeigt auf, dass die BĂĽrgerinnen und BĂĽrger in Sachfragen oftmals ihre Kompetenzen einbringen können und sich in den Domänen ihrer Spezialinteressen auch kompetent und teilnahmewillig fĂĽhlen.  Je mehr Politik auf den unteren Ebenen stattfindet, desto näher ist sie am Menschen und wird von ihnen besser wahrgenommen und verstanden. Das Gutachten zeigt aber auch: Oftmals scheuen BĂĽrger die konflikthafte Arena der politischen Konkurrenz. Die Enquetekommission wird aus diesen Befunden Handlungsempfehlungen erarbeiten, denn politische BĂĽrgerpartizipation und deren Einfluss auf die politische Willensbildung sind in einer lebendigen Demokratie unabdingbar.“  Hintergrund: Die Enquetekommission „Subsidiarität und Partizipation“ hat sich im Jahr 2019 mit den Themen „Partizipation“ und „Kommunalpolitisches Ehrenamt“ befasst und dazu ein Gutachten beauftragt. Das Gutachten „Sozialstrukturellen Daten und Voraussetzungen fĂĽr politische Partizipation auf kommunaler Ebene in NRW“ von Professor Hans Lietzmann vom Institut fĂĽr Demokratie- und Partizipationsforschung der Bergischen Universität Wuppertal (IDPF) ist nun veröffentlicht worden. Der Landtag hat Ende 2018 auf Antrag der CDU-Fraktion die Einsetzung der Enquetekommission beschlossen. Die CDU-Fraktion will das politische Ehrenamt als Basis der politischen Beteiligung stärken. Um unsere parlamentarische Demokratie zu schĂĽtzen und eine Erosion des Systems mit allen uns gebotenen Mitteln zu verhindern, haben wir diese Enquetekommission eingesetzt.