In der Alten- und Krankenpflege fehlen landesweit derzeit rund 10.000 Fachkräfte und Helfer. Zu dieser Problematik trafen sich Schuldirektor Hermann Geusendam-Wode der LWL-Akademie in Münster, Lehrer Heinz Geldermann und Landtagsabgeordneter Stefan Nacke (CDU), um Lösungsansätze für den Fachkräftemangel in Pflegeberufen zu diskutieren. In Münster werden mehr Pflegefachkräfte ausgebildet als im Landesdurchschnitt und es gelingt auch, fast alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Das Fehlen von Pflegekräften sei kein Ausbildungsproblem, sondern ein Berufsverweilproblem. Pflegekräfte blieben im Durchschnitt nur 6-7 Jahre im Beruf. Das liege überwiegend an den immer noch traditionellen Berufsentwicklungsperspektiven, die nicht den Wünschen der Berufseinsteiger zu entsprechen scheinen.

Nacke wies auf die sich öffnenden Karrieremöglichkeiten im Pflegebereich hin: „Durch das neue Hochschulgesetz sind wichtige Schritte zu Promotionsmöglichkeiten an Fachhochschulen unternommen worden.“ Ebenfalls ermögliche die Zusammenführung von Alten- und Krankenpflege zu einem Pflegeberuf eine Anpassung an europäische Standards und erweitere die Vielfalt in der Ausbildung, betonte der wissenschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Die von NRW Gesundheitsminister Laumann tatkräftig unterstützte Pflegekammer eröffne den Pflegenden zudem eine selbstbestimmtere Entwicklung ihres Berufsfeldes.

Trotzdem bestehe die gemeinsame Forderung nach schnelleren Anerkennungsverfahren, besonders von Bewerbern aus dem Nicht-EU-Ausland, da diese zurzeit bis zu zwei Jahren dauern könnten. Die schwarz-gelbe Landesregierung arbeite derzeit an einer Reform der Verfahren für im Ausland erworbene Qualifikationen im Gesundheitsbereich. Die damit verbundenen Aufgaben würden künftig bei der Bezirksregierung Münster zentralisiert.