Münster/Düsseldorf. – „Es ist eine Schande, dass sich jüdisches Leben in Schulen, Synagogen und Gemeindezentren bis heute nur unter Polizeischutz entfalten kann.“ Der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Nacke aus Münster fand im nordrhein-westfälischen Landtag am Donnerstag (14.06) klare Worte zu antisemitischen Straftaten. Er machte aber auch deutlich: „Als Gesellschaft werden wir das nicht zulassen, wir dulden keine Angriffe und Ausgrenzungen.“ Gemeinsam haben daher die Fraktionen von CDU, FDP, SPD und Bündnis90/GRÜNEN parteiübergreifend einen Antrag an die Landesregierung gestellt, einen Antisemitismusbeauftragten zu berufen. Dieser soll auf der einen Seite Ansprechpartner für Opfer antisemitischer Straftaten sein, andererseits aber auch das jüdische Leben in Nordrhein-Westfalen sichtbar machen. 

So soll der Antisemitismusbeauftragte zum Beispiel Schulen besuchen, um dort mit den Schülerinnen und Schülern über Antisemitismus, Ausgrenzung und die richtigen Antworten darauf zu sprechen. Direkte Kommunikation sei bei dieser Aufgabe zentral, so Nacke: „Es gilt, weniger übereinander als vielmehr miteinander zu reden“. Zusatzinfos: – Zahl der polizeilich verzeichneten antisemitischen Straftaten 2017: 324 – Anstieg gegenüber 2016 um neun Prozent. – Nicht jede antisemitische Straftat wird – aus verschiedenen Gründen – auch als solche verzeichnet.